HEALTH.AI

ZEITPLAN DER FACHTAGUNG

08:30 – 09:00
Begrüßung

09:00 – 12:30
Workshop #1 – Prof. Detlef Rhein – „Design als Gewinn neuer Qualitäten“.

12:30 – 13:15
Mittagspause

13:15 – 14:00
Vortrag Adriana Cabrera – „Fab Care: Co-Creation im Gesundheitssektor“

14:00 – 14:45
Vortrag Adrian Wegener – „Augenöffner für Inklusion“

15:00 – 18:00
Workshop #2 – Prof. Bitten Stetter – „Design for (End-of-Life-) Care”

Prof. Detlef Rhein

studierte Industrial Design an der Hochschule Darmstadt und der State University of California, San Jose. Nach seiner langjährigen Tätigkeit in den Niederlanden bei ninaber/peters/krouwel und als Partner von npk design in Hamburg, gründete er das Design Studio Garthoff Rhein im Jahr 2012.
Seit 2022 arbeitet Prof. Rhein als freier Designberater u.a. für die CAPTN Initiative. Seit 2009 ist er Professor für „Methodisches Entwerfen technischer Produkte“
sowie Leiter des Master-Studiengangs „Medical Design“ im Industriedesign an der Muthesius Kunsthochschule, Kiel.
Des Weiteren ist Prof. Rhein Mitglied des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ und hat die Leitung komplexer Entwicklungsprojekte vom Innovationsmanagement bis zum Serienteil, vom öffentlichen Raum bis zum Implantat. Er setzt sich für den Aufbau nachhaltiger Designkulturen in unterschiedlichsten Kontexten ein. u.a. für die Unternehmen seca, Biotronik, LAUDA und Trioptics und ist Träger vielfacher nationaler und internationaler Auszeichnungen.

Adriana Cabrera

engagiert sich seit vielen Jahren in der FabLab-Gemeinschaft, arbeitet dort vor allem im Kontext Healthcare (Gesundheit & Pflege) und forscht zu intelligenten Textilien und Materialien. Ihr besonderes Interesse gilt der Soft-Robotik, die im Gegensatz zu herkömmlichen, starren Robotern flexible und nachgiebige Strukturen aufweist.

Cabrera gibt ihr Wissen u.a. in der Fab Foundation weiter, einer non-profit Organisation, die sich auf die Förderung von Bildung, Innovation und den Zugang zu modernen Fertigungstechnologien konzentriert.

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin im FabLab Kamp-Lintfort an der Hochschule Rhein-Waal war sie am Aufbau beteiligt. Darüber hinaus ist sie Co-Leiterin von fabcare.network, einem globalen Netzwerk. Cabrera nahm an der Eröffnung des FabLab Austral in Chile teil und befasste sich dort mit dem Prototyping in Umgebungen mit begrenzten Ressourcen.

Sie studierte Industriedesign, Medienkunst und -design, sowie Oberflächen- und Textildesign mit dem Schwerpunkt Materialforschung. Sie setzt nachhaltige Experimente um, indem sie neue bio-inspirierte Designs erforscht.

Adrian Wegener

wurde als Startupgründer für inklusive Apps mehrfach ausgezeichnet. In Arbeitskreisen und als Gründungsvorsitzender a.D. eines Startup-Verbandes sowie ehemaliger Botschafter des UN-Netzwerkes „WSA“ setzte er sich ehrenamtlich für Digitalisierungsthemen ein. Bei der UX-Agentur Ergosign GmbH ist Wegener als Senior Project Manager tätig und vertritt dort den Bereich Accessibility (dt. Barrierefreiheit). Neben seiner Tätigkeit promoviert er am Karlsruher Institute of Technology im Bereich kognitiver Inklusion.

Prof. Bitten Stetter

hat eine Professur für Trends & Identity an der Zürcher Hochschule der Künste inne, leitet seit 2008 den Masterstudiengang und seit 2014 die entsprechende Forschungseinheit. Sie doziert im Bachelorstudiengang seit 2006. Als diplomierte Designerin (HAW Hamburg) unterrichtet sie an verschiedenen Hochschulen und Universitäten, gewann mit ihrem Design diverse Preise. Außerdem kuratierte sie eine Vielzahl an Ausstellungen, führte mehrere Designunternehmen und publizierte wissenschaftliche Beiträge und Bücher. Im Rahmen von sterbesettings.ch (SNF) und ihres PhDs Things of Dying exploriert und designt sie Care-Angebote für die letzte Lebensphase. Dafür gründetet sie Final Studio und das Lifestyle-Brand finally. für das sie mit dem Gender Design Award iphiGenia und dem Designpreis Schweiz 2023 ausgezeichnet wurde.

09:00 – 12:30 Workshop #1 – Detlef Rhein – „Design als Gewinn neuer Qualitäten“.

Welche Rolle spielt Design bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen in Unternehmen, speziell im Kontext von Nachhaltigkeit und Regulatorik? Ab welchem Zeitpunkt lohnt sich die Einbindung von Designerinnen oder Designern? Der Workshop beinhaltet eine kurze Einführung in die Strategien und Methoden eines menschenzentrierten Designprozesses im gesundheitsorientierten Kontext. Ziel dieses sog. Human Centered-Design-Ansatzes ist es, die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Vorlieben der Nutzerinnen und Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen und anhand eines konkreten Produktbeispiels Innovations- und Qualitätspotenziale zu identifizieren.

13:15 – 14:00 Vortrag Adriana Cabrera – „FabCare: Co-Creation im Gesundheitssektor“.

berichtet in ihrem Vortrag und anhand der mitgebrachten gesundheitsspezifischen Prototypen über ihre Tätigkeit bzw. ihr Engagement in der globalen FabLab-Welt. FabLabs (eng. fabrication laboratorys, dt. Fabrikationslabore), wie das im co:hub66, sind kleine Werkstätten, die mit verschiedenen digitalen Fertigungswerkzeugen wie 3D-Druckern, Laserschneidern, CNC-Fräsen und Elektronik-Ausrüstungen ausgestattet sind. Oftmals verfolgen Projekte, die in der kreativen Gemeinschaft der FabLabs entstehen, das Ziel, durch die Entwicklung und Anwendung neuer Fertigungstechnologien einen Beitrag zum sozialen und ökologischen Wohlergehen und Wandel zu schaffen. So entwickelte sie z.B. in einer Gemeinschaftsarbeit mit Orthopädietechniker:innen Open Source Prototypen als individualisierte Hilfsmittel.

14:00 – 14:45 Vortrag Adrian Wegener – „Augenöffner für Inklusion: Entstehung eines preisgekrönten kreativen Hilfsmittels“.

Adrian Wegener berichtet in seinem Vortrag aus der Startup-Perspektive über den Prozess und die Herausforderungen, die mit der Gründung von “Eye Build It” verbunden waren. Der von ihm entwickelte Eye Build It Creator ist ein augengesteuertes Kreativprogramm für Menschen mit Beeinträchtigungen. Die international ausgezeichnete Anwendung zeigt das Potential von digitaler Barrierefreiheit auf und ermöglicht es Menschen mit Beeinträchtigungen alleine mit ihren Augen 3D-Modelle zu erstellen und mit 3D-Druckern in physische Objekte umzusetzen. Adrian Wegener ist als Designer gestartet und bediente stets die Schnittstelle zwischen Design und Entwicklung.

15:00 – 18:00 Workshop #2 – Bitten Stetter – „Design for (End-of-Life-) Care” [Design in der Paliativversorgung].

Im Fokus des praxisorientierten Beitrags und des Workshops steht die Frage, welchen Beitrag Design leisten kann, um neue und zeitgemäße Fürsorge-Umgebungen und Pflege-Atmosphären zu erzeugen? Wie kann Design forschend und intervenierend eingesetzt werden, um die Lebensqualität von Betroffenen, Zu- und Angehörigen, wie auch professionell Pflegenden zu erhöhen?
Im Vortrag werden Einblicke in institutionelle und private Pflege-, Fürsorge- und Sterbesettings samt ihrer Produkte und Materialitäten gegeben, die Betroffene, Zu- und Angehörige wie auch professionell Pflegenden umhüllen, affektieren und vernetzen. Anschließend werden alternative Designmethoden und Designvorschläge präsentiert sowie spezifische Erfahrungen mit Proband:innen und Nutzer:innengruppen geteilt.
Der daran anschließende Workshop behandelt einen inklusiven und fürsorglichen Umgang rund um Themen Fragilität, Vulnerabilität, Sterblichkeit und Tod in der Gesellschaft. Gezeigt, verhandelt und weitergedacht werden unterschiedliche Design- und Kommunikationsvorschläge, die im Rahmen der Forschung zur Produktreife geführt wurden.